Padovana (I)
Beschreibung
Lebhaftes, zutrauliches Huhn, gut geeignet für Freilandhaltung. Seit rund einem halben Jahrtausend im Raum der norditalienischen Stadt Padua gezüchtetes Haubenhuhn, einst in Kreisen des Hochadels gerühmt für seine Fleischqualität. Heute vor allem als Zierrasse genutzt.
Allgemeines und Geschichte
Vermutlich von osteuropäischen Pilgern auf ihrer Reise nach Rom als Wegzehrung nach Italien gebracht und im Raum Padua aus dem ursprünglich aus Russland stammenden Pawlowskaja Huhn weiter gezüchtet. Auf einem Fresko in Padua aus dem Jahr 1397 findet sich eine erste Darstellung. In den folgenden Jahrhunderten als Polverana bekannt und wegen ihrer Schönheit in verschiedenen Farbschlägen und ihrer Fleischqualität an vielen europäischen Fürsten- und Königshöfen gerühmt. Die heutigen Formen gehen möglicherweise auf Einkreuzungen aus Frankreich um Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Im 20. Jahrhundert von Hybridhühnern nach und nach aus der kommerziellen Zucht verdrängt, unter anderem, weil in der Zucht des Paduahuhns zuwenig Wert auf das Eigewicht gelegt worden war. Heute nur noch Liebhaberzucht im Ursprungsgebiet, aber auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern.
Verbreitungsgebiet einst und jetzt
Padua
heute alpine Regionen Norditaliens und Süddeutschlands
Nutzung
Ursprünglich Zweinutzungshuhn, später vor allem auf Fleischnutzung gezüchtet, heute fast ausschliesslich als Zierhuhn.
Haltung
Sehr gut geeignet für Freilandhaltung. Padovaner sind zum Menschen erstaunlich zutraulich und neugierig, sie zeigen aber eine grosse natürliche Scheu und brauchen deshalb unbedingt einen sicheren Unterstand als Fluchtpunkt. Als Zuchttier schwierig wegen der vielen Details, auf die es zu achten gilt.
Zuchtziele
Leichtigkeit und Eleganz, ein harmonischer Körperbau mit gut entwickeltem Gefieder, mit einer Haube, die in einem ausgewogenene Verhältnis zum Körper stehen soll. In Deutschland auch als Zwergpaduaner verbreitet.
Farbschläge: schwarz-weiss, schwarz-gold, weiss-braun, chamois, blau, perlgrau, dreifarbig
Leistung
M 2 - 2,5 kg
W 1,5 - 2 kg
120 - 150 Eier pro Jahr
Eigewicht um 50 Gramm
Eifarbe weiss
Verarbeitung und Produkte
Das Fleisch ähnelt dem Perlhuhn und wird in Italien traditionell in einer Schweinsblase gegart und mit Reis serviert. Padovaner werden von Slow Food propagiert.
Literatur
Uwe Ruhl: Paduaner - Rasse mit Bart und Haube. In: Geflügel-Börse 7/2014. S. 4-5
Monitoring Institute for Rare Breeds and Seeds in Europe. Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen. 2003. S. 219
- http://it.wikipedia.org/wiki/Padovana_%28pollo%29#cite_note-Veneto-1
- http://paduaner.de.tl/Geschichte.htm
Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen
Associazione Emiliana Romagnola Avicoltori (A.E.R.AV.), Zanni Elena, aerav.segreteria@gmail.com
Federazione Italiana Associazioni Avicole, www.fiavinfo.eu